Heute Morgen machte ich die Tür zur Terrasse auf um zu frühstücken und was sehe ich? Einen kleinen schlafenden Hund! Als er das Geräusch der Tür hörte und mich sah kam er zaghaft auf mich zu.
Gesagt hat er nichts :-) Das blieb auch so. Er hatte ein rotes Halsband an auf dem allerdings weder Name noch eine Telefonnummer standen. Hm. Was tun? Also erst mal eine Schüssel Wasser
hingestellt, die dankend angenommen wurde. Dann ab zu Fuß zum nächsten Dettori Market (der ist gerade um die Ecke) Hundetrockenfutter gekauft. Auch das wurde flugs gefressen, dan legte der Hund
sich wieder hin. In mir stieg eine leichte Panik hoch. Was tun wenn der da bleibt (er machte keine Anstalten wegzugehen)? Was tun wenn er ausgesetzt wurde?? Was tun..wenn ich abreisen
würde???Zack: Allen Nachbarn flugs ne Whatsapp mit Bildern geschickt, auf dem einen sozialen Netzwerk in drei Gruppen reingepostet. Zurück kamen lauter Herzchen "ach der ist aber süß!". Hm.
Mittlerweile hatte ich die Anschrift eines Tierheims in Olbia ausfindig gemacht, dachte aber, "nein, das darf doch nicht passieren, den sucht doch sicher jemand". Eine Freundin schrieb zurück
"ich habe ein paar Leute aus Budoni kontaktiert, die kennen jeden hier". OK, so ging Tag 1 rum und der kleine Hund wich nicht von der Seite. Gassi gehen, wie geht das noch? Unproblematisch (ich
habe einen Garten).
So kam der Morgen des zweiten Tags und der kleine Hund lag immer noch auf der Terrasse. Offensichtlich ging es ihm aber ganz gut bei mir. Ich hab ihn auch mal allein gelassen -nicht lange- und
starrte stündlich auf das Handy, ob sich was tue. Nix.
Mittlerweile hatten sich die sehr netten Leute von "Sardinienhunde e.V" gemeldet (Auslandstierschutz auf Sardinien - SardinienHunde
e.V.) und mir nicht nur wertvolle Tips gegeben, wo ich z.B. den den Hund nach Chip untersuchen lassen könne (beim Tierart in La Caletta, bei der Polizei in Budoni) sondern auch angeboten
hatten selbst vorbei zu kommen und nach dem Chip zu tasten UND den Hund zu sich zu nehmen wenn sich nach meinem Aufenthalt immer noch kein Besitzer gefunden hätte. Mir fiel ein Stein vom Herzen -
aber auch das wäre für den armen Hund ja keine schöne Lösung gewesen.
So verging auch der zweite Tag als plötzlich gegen 18 Uhr Uhr mein Handy summt und ich lese "Die Besitzerin ist gefunden, sie kommt gleich bei dir vorbei". Und so war es, und nicht nur ich
erhielt die Nachricht, Freunde riefen mir von gegenüber zu "ey dein Hund wird abgeholt!" Keine fünf Minuten später fährt ein Fiat 500 vor, die Besitzerin steigt aus und sagt "ich hörte, mein
Pippo ist bei dir". Ja, und Pippo kam schwanzwedelnd an die Gartentür..und flitzt erst mal die Gasse runter :-) "wir suchen ihn seit 2 Tagen". "Hat er einen Chip?" "Nein". Upssss na das war
Glück!. Und irgendwann sprang Pippo tatsächlich zu seinem Frauchen ins Auto und weg fuhren sie.
Nachtrag: Sardinienhunde e.V. kümmern sich um Tiere, die entlaufen sind oder ausgesetzt wurden. Wie wichtig und gut das ist erfährt man wie ich manchmal erst, wenn man sozusagen mit der Nase
drauf gestoßen wird! Hier nochmal die Adresse und ein Aufruf: Spenden lösen nicht alle Probleme der armen Tiere aber helfen und sind willkommen! Auslandstierschutz auf Sardinien - SardinienHunde e.V.
